Wie ich Japanisch gelernt habe

Donnerstag, 20.06.2019

Hey, 

Hier schreibe ich mal, wie ich Japanisch gelernt habe. Vieles könnt ihr euch aus den anderen Posts schon schließen, aber ich wollte es mal zusammenfassen. 

Wenn man es genau nimmt habe ich schon 2016 Japanisch zu lernen angefangen. Damals, als das Auslandsjahr noch sehr weit weg war, hatte ich mir ein kleines Buch geholt, die ersten 3 Lektionen durchgearbeitet und dann aufgehört. Bis 2018 habe ich also immer wieder von vorne mit Apps oder diesem Lehrbuch versucht, zu lernen aber da ich nie durchgezogen hatte hat es natürlich nichts gebracht.

Weinachten 2017 habe ich dann ein anderes Japanischbuch bekommen, was viel besser aufgebaut ist und ich habe wirklich was gelernt. Auf einmal konnte ich Sätze bilden, mich vorstellen, übers Essen reden und auch die Vergangenheitsform sowie die Verneinung von ます und です.  Bis heute ist mir übers Essen reden iwie am besten im Gedächtnis geblieben haha.

Da ich mit dem Buch aber nicht so richtig durchgezogen hatte, und bei der Bewerbung überall angab, das ich die Vorraussetzung mit A1 erfülle, musste ich bald richtig lernen. Für die Sommerferien meldete ich mich dann also für den Sommerferiensprachkurs im Jki an. Jeden Tag für die ersten zwei Ferienwochen stand ich also früh auf und lernte 3 Std. Jeden Tag Japanisch. Dadurch wurde es meinen Eltern auch noch mal klar wie ernst ich es meine, da ich sonst freiwillig nie in den Ferien gelernt hätte, und von Früh aufstehen ist garnicht zu reden.

Die Basics der Basics konnte ich nun also, nur fehlte mir noch jedes Schriftzeichen und Kenntnisse, die wirklich A1 entsprechen. Ich meldete mich also für das Wintersemester im Jki an, so dass ich von October an bis Februar Samstags Vormittags Japanisch lernte.

Nur hatte ich bei der Sache ein Problem: Mein Interview mit WYS, der Japanischen Partnerorganisation, war schon Anfang October. Also ging ich in das Interview bloß mit den Kenntnissen, was ich vor 3 Monaten gemacht hatte. Und obwohl ich mir noch ein Zettel mit den wichtigsten Sachen rausgesucht habe und aufschrieb, musste ich alles nachfragen und verstand nur das wenigste. Nach 5 Minuten meinte die Dame es macht keinen Sinn und wir haben auf Englisch weitergeredet. Dass ich trotzdem angenommen wurde überrascht mich, ich schiebe es gerne auf den Japaner, mit dem ich vorher auf Englisch geskypt hatte und der mich sehr mochte, das er ein gutes Wort eingelegt hat.

Dann hatte ich also den Winterkurs, den ich aber nicht so ernst nahm und nie mitlernernte, schon garnicht die kanji, sodass ich dann zwar Hiragana konnte und so ein bisschen von allem aber nicht mehr. Besonders mit den Partikeln hatte ich Probleme, und habe sie immer durcheinander gebracht. Den Abschlusses habe ich dann mündl. Mit einer 1 abgeschlossen und schriftlich mit einer 3 gerade so bestanden. Ups. 

Nun kam das 2.Problem. Dort hätte ich Japanisch nichtmehr weiterlernen können, da der Kurs dannach nicht mehr am Samstag sondern während meiner Schulzeit ist. Und 6 Monate kein Japanisch lernen bis zum Abflug ist keine gute Idee. Man hätte ja sagen können dann lerne ich halt im Selbststudium weiter, nur hatte ich aus meiner Erfahrung schließen können, daß ich das nicht machen würde. Und gerade bei Japanisch, eine sehr penibel Sprache und Schrift empfehle ich jeden dringendst sich früher oder später eine Lehrerin zu suchen. Dies habe ich dann auch früh genug gemacht, nämlich schon im November 18 schrieb ich eine Japanische Gemeinde in Köln an, ob sie wen kennen der mir Japanisch Unterricht geben würde. Die Kirche hat sich auch schnell gemeldet und so hatte ich ab Anfang Januar, die ersten zwei Monate parallel zum Jki Kurs, Japanischen Privatunterricht. Seit Januar lernen ich also jede Woche, 1 Std. Privat, mal auf Skype und mal treffen wir uns. Ich habe so große Fortschritte gemacht, mir ist klar geworden auf welche Feinheiten man noch wert legen muss und ich bin, was am wichtigsten ist, bei der Sache geblieben, und habe mittlerweile nicht nur A1 Niveau, sondern bin auch mitten in A2. Ich werde in Japan immer noch nichts verstehen, das wird man nie egal wie gut man sich drauf vorbereitet, aber ich werde es leichter haben.

In den Sommerferien, wenn ich dann endlich Zeit habe, werde ich intensiv vor allem Vokabeln und Kanji lernen. 

Liebe Grüße

Lea